Arbeitsstelle für Literatur in Bayern
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Multiplikatoren-Projekt

Konzept und Durchführung: Prof. Dr. Waldemar Fromm und M.A. Laura Mokrohs (Buchwissenschaften)

Projektziel und Zielgruppe

Zu den Besonderheiten des Studiums der Neueren deutschen Literatur/Germanistik zählt, dass neben der Generierung von Wissen (systematische Perspektive) auch die Herstellung von Verstehenszusammenhängen (historische Perspektive) notwendig ist. Die Brücke vom Wissen zum Verstehen wird in der Regel durch einen methodischen Ansatz gewährleistet. Genau an diesem Punkt sind Studierende gerade in den ersten Semestern ihres Studiums stark gefordert, durch die Abstraktionsleistung, die dafür notwendig ist, mitunter auch überfordert. Unsere Projektidee setzt an dieser Stelle an und fragt nach einem Lehrinstrument, das über einen stärkeren Praxisbezug in Proseminare implementiert werden kann und es ermöglichen soll, fachrelevantes Wissen historisch besser zu vernetzen.


Projektinhalte und angewandte Methoden

Zur Entwicklung eines praxisbezogenen Lerninstruments sollte der Problembereich zunächst formal expliziert werden, um zu erfahren, wie in die Lehre Vernetzungsprozesse von Wissen durch Sinnbildungsprozesse deutlicher besser aufeinander abgestimmt werden können. Dieses möchten wir gemeinsam mit Studierenden in zwei Musterseminaren eruieren und mit den Teilnehmenden gemeinsam fragen, ob und wie ein zusätzlich herzustellender Praxisbezug die Integration von Wissen und Verstehen erleichtern kann. Dazu scheint eine Zusammenarbeit mit der Buchwissenschaft sinnvoll, da hier der Praxisbezug von vorne herein deutlicher in den Vordergrund tritt, denn so, wie ein Buch am Ende eines Herstellungsprozesses steht, kann auch ein gemeinsam erarbeitetes ‚Lernbuch‘ am Ende eines Seminares stehen. Beides erfordert eine Verschlagwortung, ein Strukturieren von Wissen, um es weiterzugeben, sowie selbst vermittelnd tätig zu werden und Sinnangebote an einen Leserkreis aufzubereiten (der auch ein ‚Seminarpublikum‘ sein kann).
Das soll exemplarisch am konkreten Beispiel der Erarbeitung eines Buches zu einem spezifischen Thema geleistet werden. Durch die Arbeit am gemeinsamen Projekt treten so die Studierenden in Diskussion über Ihre jeweiligen Themenschwerpunkte, einzelne Aspekte wachsen zu einem großen Ganzen, in diesem Fall dem Buch, zusammen. Da ein Buchprojekt aber nicht in jedem Semester möglich ist, soll eine individualisierbare digitale Variante angesteuert werden. Mittelfristiges Ziel wäre es, aus den Erfahrungen und dem Feedback der Studierenden die Rahmenbedingungen einer digitalen Plattform zu entwickeln, mit der Studierende aufgefordert werden können, das in einzelnen Referaten erarbeitete Wissen mit demjenigen anderer sinnhaft zu verbinden, so dass am Schluss ein ‚Lernbuch‘ entsteht, das Studierende in weitere Seminare ‚mitnehmen‘ und erweitern können.