Ein Niemandsland ist unseres. Drei Tage für SAID
Symposium im Lyrik Kabinett, München Lesungen, Vorträge, Gespräche. 7. bis 9. November 2024
07.10.2024
Der Dichter SAID, der als Said Mirhadi 1947 in Teheran geboren wurde, ist eine emblematisch grenzüber- schreitende Gestalt des literarischen Panoramas unserer Zeit. SAID lebte mit Unterbrechung seit 1965 in München, etablierte sich in den frühen 1980er Jahren als Schriftsteller, war 2000 – 2002 Präsident des deutschen PEN-Zentrums, nahm 2004 die deutsche Staatsangehörigkeit an und starb 2021 in München. SAID, der Lyrik und Prosa, Liebesgedichte und Psalmen, Autobiografisches und Märchen, Kinderbücher und Hörspiele schrieb und vielfach für sein Schaffen ausgezeichnet wurde, besitzt eine breite und anhängliche Leserschaft. Mit diesem der Öffentlichkeit zugänglichen Symposium laden wir zu einer Veranstaltung, die eine erste wissenschaftliche Aufarbeitung mit einem lebendigen literarischen Gedenken kombiniert.
Eine Kooperation der Stiftung Lyrik Kabinett mit der Arbeitsstelle für Literatur in Bayern der LMU München
Veranstaltungsort: Stiftung Lyrik Kabinett, Amalienstraße 83 a, 80799 München
Programm
Donnerstag, 7. 11. 2024, 19.00 Uhr
Salam Yamen, lieber SAID, dorood Ali. Lesung und Gespräch mit Yamen Hussein und Ali Abdollahi
Moderation: Cornelia Zetzsche
Lesung der Übersetzungen: Theresa Seraphin
Freitag, 8. 11. 2024,
9.00 – 12.00 Uhr
Begrüßung: Holger Pils, Waldemar Fromm
Prosa, Psalmen, Gedichte
Arianna Di Bella: SAIDs Kinderbücher: Autobiographisches als Märchen erzählt
Philipp Hildmann: ›der fluch der leeren gebete‹ – SAIDs ›Psalmen‹ als fragiles interreligiöses Angebot
Friederike Reents: Schweigt das Blau? Über die Poetik der Vibration in SAIDs Liebeslyrik
13.15-16 Uhr
Traditionen, Hintergründe, Kontexte
Stefan Weidner: Die Verwandlungen des Liebenden. Von Madjnun Laila zu SAID
Sarah Kiyanrad: Historische Hintergründe zu SAIDs Zwischenräumen: Iran im 20. Jahrhundert
Sven Hanuschek: SAIDs PEN-Präsidentschaft und sein Einsatz für verfolgte Schriftsteller
16.10-17.45
Leben, Schreiben, Archiv
Thomas Schütte: Der SAID-Nachlass in der Monacensia.
Podiumsgespräch: SAID und das literarische Exil in München; Klaus Hübner, Christoph Lindenmeyer, Anke Buettner, Sara Gómez, Moderation: Holger Pils
19 Uhr
Gedichte von SAID
Vorgestellt von Martin Hielscher
Lesung: Sibylle Canonica
Samstag 9.11.2024
Heimat, Identität, Exil
Hamid Tafazoli: ›Denn bleiben ist nirgends‹. SAIDs Symbolik identitätsstiftender Motive
Waldemar Fromm: Das fremde Eigene. Migration und Spracherfahrung bei SAID und Herta Müller
Christian Palm: Intertextualität und imaginierte Gemeinschaften in SAIDs ›Selbstbild- nis für eine ferne Mutter‹ und ›Landschaften einer fernen Mutter‹